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Pressebericht zum Vortrag "Warum auch zu wenig Stress krank macht"

15. Juli 2022

Beschreibung:

„Wenn wir keinen Stress haben, werden wir krank. Wenn wir zu viel Stress haben auch.“ Warum das so ist, erklärte Boris Kimes auf Einladung der Wirtschaftsjunioren Wetterau seinem interessierten Publikum. Das richtige Maß an Stress sei für eine optimale Leistungsfähigkeit notwendig, führte der Mental Trainer in seinem kurzweiligen interaktiven Vortrag weiter aus. „Stress setzt Power und Konzentration frei. Das durch Stress ausgeschüttete Adrenalin stärkt das Immunsystem.“ Aus diesem Grund stelle „richtig viel Arbeit“ nicht notwendigerweise einen Grund dafür dar, krank zu werden.

„Wir brauchen Herausforderungen, um zu funktionieren.“ In einem arbeitsfreien Urlaub würden die grauen Zellen abgebaut. So sei es kein Wunder, dass das „Rumhängen“ während der Coronapandemie vielen Menschen zu schaffen gemacht habe. Und wer die Rente dafür nutze sich nur auszuruhen, nähere sich schneller seinem Grab. „Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen geistigem und körperlichem Stress“, fasste der Experte zusammen. Dabei gelte es, die Nerven genauso zu belasten wie den Körper. Wer unter Burn-out leide, habe zu wenig Dopamin im Körper. Bei akutem Stress hingegen finde sich der Dopaminwert im Normalbereich.

Wichtig sei es jedoch, sich nach stressigen Ereignissen erholen zu können. „So bekommen zum Beispiel Schichtarbeiter häufiger Herzinfarkte und andere Zivilisationskrankheiten, weil sie zu wenig gesunden Schlaf haben.“ Chronischer Stress führe unweigerlich zu Erkrankungen und schlechtem Schlaf. 30 bis 40 Prozent aller Besuche beim Hausarzt seien Stress-bedingt. Auch Tipps gegen schlechten Schlaf hatte der Experte parat: morgens und abends mindestens zehn Minuten an die frische Luft gehen, sich viel bewegen sowie eine Stunde nach dem Aufstehen und zwei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. „Und am besten acht Stunden schlafen. Es gibt nur wenige Menschen, die auf Dauer mit weniger auskommen.“

„Das wichtigste Gegenmittel bei chronischem Stress besteht aus vertrauensvollen sozialen Kontakten“, unterstrich Boris Kimes. Nichts motiviere die Menschen mehr als andere Menschen. Social Distancing, wie während der Pandemie, käme einer Einzelhaft gleich.  Allerdings gäbe es auch nichts, was den Menschen mehr stressen könne als andere Menschen. Denn deren Wertschätzung spiele für jeden eine sehr wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang riet der Trainer Arbeitgebern zu einem partizipativen Führungsstil. Zu viel Kontrolle führe unweigerlich zu einem Verlust der Vertrauenskultur. Abschließend forderte Kimes die Teilnehmer auf, über ihre Hauptprobleme nachzudenken. Dabei kamen alle zu dem gleichen Ergebnis, nämlich, dass diese in der Regel etwas mit anderen Menschen zu tun haben.

Boris Kimes, der seit 2002 als selbstständiger Berater und Trainer tätig ist, hat 2020 das Coaching Center Kibusch GmbH in Friedberg gegründet.

 

Text und Foto: Petra A. Zielinski

 

 

 

 

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