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10. Juni 2020

Beschreibung:

Wirtschaftsjunioren Wetterau luden zum Webinar

Autor Stefan Mey gab Tipps zur „Digitalen Selbstverteidigung“

Wie man seine Daten im Zeitalter einer zunehmenden Digitalisierung effektiv schützen kann, erfuhren die Wirtschaftsjunioren Wetterau Ende Mai bei einem Webinar. Journalist und Autor Stefan Mey, der bereits im vergangenen Jahr mit seinem Vortrag zum Thema „Darknet“ in der Friedberger Stadthalle zahlreiche Zuhörer begeistern konnte, gab nicht nur wichtige Tipps, sondern nannte in seinem spannenden Vortrag auch Programme zur „Digitalen Selbstverteidigung“.

Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass in Zeiten von Corona verstärkt von zuhause gearbeitet werde, sei es wichtig, auch private Geräte durch sichere und merkbare Passwörter gut zu schützen. Eine Möglichkeit, ein Passwort zu kreieren, sei es, sich einen Satz auszudenken, der keinen Sinn mache. „Die Anfangsbuchstaben der Wörter, Zahlen, Satz- und Sonderzeichen ergeben dann Ihr Passwort“, erläuterte der Experte. Und: „Das Passwort sollte mindestens aus 13 Elementen bestehen.“ Wer viele Passwörter habe, könne sich auch einen Passwortmanager, wie zum Beispiel „KeyPassXC“ für den PC zulegen.

„E-Mails sind ein wichtiges Einfallstor für Spams“, betonte er. Dabei unterscheide man zwischen Betrugs-, Phishing- und Schadware-Spam. „Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge“, mahnte Mey. Von exe- oder msi-Dateien sollte man die Finger lassen. Vor allem an Unternehmen gerichtete Spammails seien in der Regel sehr gut präpariert. Leider gäbe es noch keine „Wunderwaffe“ gegen Spams. „Browser wissen viel über unser digitales Leben“, führte Mey aus. Aus diesem Grund sei die Arbeit mit einem nicht-kommerziellen Browser wie Firefox empfehlenswert. „Cookies sind das Hauptinstrument, um unsere Handlungen nachzuvollziehen. Bei Firefox lassen sich diese bequem löschen.“ Sinnvoll sei auch eine Erweiterung durch „Firefox Multi-Account Containers“ zur Verstärkung des Schutzes.

Wer anonym surfen möchte, kann dies nach Aussage von Stefan Mey mit dem „Tor-Browser“ tun. „Der Tor-Browser ist in der Lage, den Firefox-Browser zu modifizieren und auf diese Weise eine Protokollierung zu verhindern“, erklärte er. Hierfür müsse man einfach auf „torproject.org“ gehen und könne dort den Tor-Browser herunterladen und danach nutzen. Die jeweiligen Sicherheitsstufen ließen sich einstellen. Abhörsichere Daten könnten sich über das auf dem Darknet basierende Programm Onionshare tauschen lassen. Leider würde es hier keine gute, deutschsprachige Anleitung geben. Darüber hinaus informierte Stefan Mey unter anderem über die Verschlüsselung von Dateien und Ordner mit LibreOffice und Veracrypt sowie die Verschlüsselung von E-Mails mit Thunderbird und Enigmail.

„Es ist unmöglich eine hundertprozentige Sicherheit zu erzielen, aber mit diesen Bausteinen kommen Sie Ihrer digitalen Souveränität ein großes Stück näher“, schloss Stefan Mey.

Petra A. Zielinski

Foto: Wirtschaftsjunioren Wetterau e. V.

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